Schlaf & Erholung bei Hunden

Schlaf & Erholung bei Hunden

Ein Hund braucht 14-18 Stunden Schlaf und Ruhe pro Tag um gesund, erholt und glücklich zu sein. Welpen brauchen sogar bis zu 20 Stunden Schlaf pro Tag.

Der Mensch ist das einzige Säugetier, welches eine lange Zeitspanne von 6-8 Stunden am Stück schläft. Hunde sind Polyschläfer das heisst, sie haben über den Tag und die Nacht mehrere Schlaf- und Wachphasen. Diese werden vom Alter, Gesundheitszustand und Hormonhaushalt geleitet. Deshalb ist es so wichtig, dass sich Hunde auch nachts frei bewegen dürfen und niemals in einer abgeschlossenen Box übernachten müssen. Das halten eines Hundes in der Box im Haus oder Wohnung ist in der Schweiz übrigens gesetzlich verboten.

Hunde sind ausserdem Sozial-Schläfer, d.h. sie schlafen nur in Gesellschaft gut. In der Wildnis hält in einem Rudel immer einer Wache, falls es Probleme oder Angreifer gibt. Für Hunde ist es absolut unnatürlich alleine zu schlafen! Alleine zu sein bedeutet für Hunde stets wachsam zu sein. Sie sind somit unfähig sich richtig entspannen oder schlafen zu können. Ein Welpe sollte IMMER bei den Menschen schlafen dürfen, damit ihm warm genug ist und er sich sicher und geborgen fühlt. Halten Sie diese Regel ein, bleiben Ihnen viele vorprogrammierte Probleme erspart, denn ohne qualitativen Schlaf, wird der Welpe nicht gesund und resistent heranwachsen können.

Warum braucht ein Hund genug Schlaf?

Genau wie wir Menschen brauchen Hunde ausreichende Erholungsphasen und genügend Schlaf um gesund und ausgeglichen zu sein.

Ein gesunder und erholsamer Schlaf sorgt für:

  • Reinigung des Gehirn
  • Stärkung des Erinnerungsvermögens (wichtig fürs Training)
  • Guten Stoffwechsel
  • Leistungsstarken Organismus
  • Vitalität
  • Wachstum
  • Regeneration des Immunsystems (wichtig bei gestressten Hunden)
  • Ausbildung des Nervensystems

 

Verschiedene Schlafphasen

Der Slow-Wave-Schlaf ist die längste Phase und verantwortlich für die Erholung des Gehirns (ca. 11h). Der REM (Rapid Eye Movement)-Schlaf sorgt für die Erholung des Körpers (ca. 3h). Damit der Hund in den REM Schlaf kommt, muss er seinen Körper ausstrecken können. à d.h. der Schlafplatz muss gross genug sein, damit er sich seitwärts ausgestreckt hinlegen kann!

Beide Schlafphasen sind gleichermassen wichtig, damit ein Hund gesund und leistungsfähig sein kann.

Falls Ihr Hund im Schlaf träumt, dann lassen Sie ihn IMMER SCHLAFEN! Also NIE wecken.

 

Ein Mangel an Schlaf hat folgende Auswirkungen

Ohne Schlaf würden Hunde sterben.

Mit zu wenig Schlaf:

  • entsteht chronischer Stress
  • gehen wichtige Hirnzellen verloren
  • nimmt das Sozialverhalten drastisch ab
  • entstehen Verhaltensprobleme
  • treten Konzentrationsstörungen auf
  • ist der Hund unausgeglichen
  • ist das Immunsystem geschwächt (z.B. Ohrenentzündungen, Hautausschläge, Krankheiten)

Spannend sind die Parallelen zu uns Menschen. Erinnern Sie sich, wie es Ihnen geht, wenn Sie über längere Zeit zu wenig oder schlecht schlafen. Sie sind gereizt und fühlen sich schlecht. Schichtarbeiter z.B., die oft zu wenig Schlaf haben oder aus ihrem Tiefschlaf gerissen werden, weil sie zur Arbeit müssen, sind gemäss Studien anfälliger für Magen-/Darm- und Herz-/Kreislauf-Störungen.

Hunde passen ihren Schlafrhythmus den Menschen an. Da wir Menschen immer hektischer und gestresster durch den Alltag hetzen, kommen auch unsere Hunde immer schlechter zur Ruhe. Wir binden die Hunde an uns, indem wir ihr Leben regeln und bestimmen. Wann und was wird gefressen, wann darf er sich versäubern, welche Hunde darf/muss er regelmässig treffen, und wie lange sind die Spaziergänge. Unsere Vierbeiner begleiten uns oft auf Schritt und Tritt durchs Leben. Viele Hunde leiden unter unserer Hektik und kommen nicht zur Ruhe. Andererseits kommt es vor, dass der geliebte Vierbeiner oft und zu lange alleine Zuhause gelassen wird. Auch das führt zu Unruhe und Stress, denn er fühlt sich einsam, der Organismus ist angespannt  und wachsam. Um sich wirklich entspannen zu können, braucht der Hund die Anwesenheit einer ausgeglichenen, harmonischen Menschen- oder Hunde-Familie.

 

Schlafe mehr = lerne besser

Qualitäts-Schlaf = gute Gesundheit

 

Was tun, damit der Hund genug Schlaf bekommt?

Erste und wichtigste Regel ist: Schlafende Hunde werden in Ruhe gelassen! Auch wenn sie träumen!! Stellen Sie sich vor, Ihr Partner weckt Sie immer wieder, wenn Sie schlafen wollen. Die erste Nacht mögen Sie das vielleicht noch verkraften, je nach Stresslevel, den Sie gerade haben. Aber wenn das wochenlang so geht, dann zerrt das an den Nerven und der Schlafmangel hat negative Auswirkungen. Dasselbe gilt für Hunde.

 

  • Hunde brauchen sozialen Kontakt zu vertrauten Menschen für einen qualitativ guten Schlaf.
  • 14-18h Schlaf pro Tag, damit das Gehirn stetig neue wichtige Hirnzellen produzieren kann. (Alte und kranke Hunde brauchen noch mehr Schlaf)
  • Warme Schlafplätze im Winter (vor allem Hunde mit dünnem Fell wie z.B. Windhunde) und kühle Schlafplätze im Sommer.
  • Die Schlafplätze müssen gross genug sein, damit sich der Hund in der Seitenlage ausstrecken kann.

 

Zurzeit wird der Schlaf (bei Menschen) intensiv erforscht. Über Vieles wissen wir noch nicht Bescheid. Dasselbe gilt auch über das Wissen zum Schlaf bei Hunden. Wie wichtig ein erholsamer Schlaf jedoch ist, ob für Menschen oder Hunde, steht bereits fest. Wenn wir und unsere Hunde ausgeschlafen und erholt sind, fühlen wir uns einfach gut, lernen besser, sind resistenter und gesünder.

 

Copyright perros.ch Jenny Borghi

Schlaf & Erholung bei Hunden

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